Stets die Demokratie im Blick und im Herzen behalten

Zivilcouragetag / Kundgebung gegen Rechtsextremismus auf dem Eugen-Bolz-Platz / Vortrag in der Zehntscheuer

Seit dem 15. Juni 1962 trägt das heutige Eugen-Bolz-Gymnasium den Namen seines ehemaligen Schülers, den Namen eines mutigen und aufrechten Staatsmannes, der für seine Zivilcourage am 23. Januar 1945, also vor 79 Jahren, das Leben lassen musste (Hinrichtung durch die Nationalsozialisten in Berlin-Plötzensee).

Eugen Bolz ist für unsere Schulgemeinschaft mehr als Namensgeber, mehr als die Büste im Foyer unserer Schule. Er ist uns vielmehr ein großes Vorbild darin, uns für demokratische Werte und menschliche Grundrechte einzusetzen.

Ganz bewusst findet der Zivilcourage-Tag des Eugen-Bolz-Gymnasiums jährlich am 23. Januar im Gedenken an Eugen Bolz statt. Die Auseinandersetzung soll dazu beitragen, das eigene Umfeld, die Gesellschaft insgesamt und Unterdrückungszusammenhänge weltweit wahrzunehmen und sich dabei der Möglichkeiten bewusst zu werden, sich für diese Werte und Grundrechte einzusetzen.

In diesem Jahr beschäftigten sich die zehnten Klassen mit der konkreten Umsetzung von Zivilcourage und dem Thema „Selbstbehauptung bzw. Selbstverteidigung“. Auch diesmal hatte Frau Schoor den Tag organisiert. Unterstützt wurde sie von Frau Schmid. Workshops boten Frau Harder und Frau Buchstab vom Netzwerk für Demokratie und Courage, Herr Hallmayer von der Polizei Rottenburg, Frau Precoma und Herr Andresen von #vrschwrng (Berghof-Foundation), Frau Cuzma und Frau Müller von der Servicestelle Friedensbildung BW, Herr Müller-Angstenberger, Herr Wagner sowie Herr Pfersich an.

Allen herzlichen Dank dafür!

Üblicherweise nehmen Schulleiter Andreas Greis sowie Lehrerinnen bzw. Lehrer mit Schülerinnen und Schülern am 23. Januar am Gedenkgottesdienst für Eugen Bolz in St. Moriz teil.

In diesem Jahr war es ausnahmsweise anders, da aus aktuellem Anlass ein breites Rottenburger Bündnis aus Parteien, Institutionen und Kultureinrichtungen zu einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus aufgerufen hatte, an der wir als Schule beobachtend teilgenommen haben, weil wir uns unserem Namensgeber verpflichtet fühlen, Demokratiebildung Teil des schulischen Auftrags ist, wir als Schulgemeinschaft stolz darauf sind, Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Herkunft bei uns zu haben und uns Vielfalt in jeder Hinsicht wichtig ist.

Die Nachbesprechung der Kundgebung im Unterricht zeigte, dass das Thema „Fremdenhass und Rassismus“ die Schülerinnen und Schüler sehr bewegt. Ein Schüler, der selbst schon Anfeindung erlebt hat, betonte, wie gut es getan habe, den Schutz dieser großen Menge auf dem Eugen-Bolz-Platz gespürt zu haben.

Am Abend fand dann, begleitet von Schülerinnen und Schülern der Kursstufe, der tiefgründige Vortrag des Historikers Prof. Ewald Frie (vgl. den Beitrag „Bewegende Gedenkveranstaltung am Todestag von Eugen Bolz“ von Daniel Binanzer) in der Zehntscheuer statt.

Zu diesem Thema passende Termine im Schuljahr 2023/24:

  • 14.10.2023: Teilnahme einer EBG-Delegation an der Verleihung des Eugen-Bolz-Preises an Gerald Asamoah in der Festhalle (17 Uhr)
  • 12.11.2023: Jubiläumsveranstaltung „25 Jahre Synagogengedenkstätte Baisingen“, darin: Dialog mit Dr. Fredy Kahn und EBG-Schülerinnen und -schülern (10.30 Uhr)
  • 23.01.2024: Zivilcouragetag der zehnten Klassen (morgens), Gottesdienst in St. Moriz (in diesem Jahr nehmen nur die Ministrantinnen und  Ministranten teil wegen der Kundgebung), Teilnahme aller Klassen und Kurse an der „Kundgebung gegen Rassismus“ auf dem Eugen-Bolz-Platz (11.30 Uhr), Vortrag von Prof. Frie in der Zehntscheuer; dabei Beiträge von Schülerinnen und Schülern der K1 in der Zehntscheuer (19 Uhr)
  • 28.02.2024: Teilnahme am „Pink Shirt Day“ (internationaler Tag gegen Mobbing und für Zivilcourage) – Aktion der EBG-SMV
  • Ende April 2024: alle elften Klassen besuchen Berlin, auch den Hinrichtungsort von Eugen Bolz in Berlin-Plötzensee
  • 18./19.07.2024: Projekttage zum Thema „Wir feiern unsere Vielfalt“