Venezuela, ein Land im Dauerkrisenmodus

Informationen und Musik

Nach drei Jahren Corona-bedingter Pause konnte am Mittwoch, dem 6. Juli, wieder ein Vortrag von Gabriele Forst und Eduardo Ramírez Castro, Musiker aus Caracas, am EBG stattfinden. Die Schüler*innen des Leistungsfachs Spanisch bekamen von Frau Forst zunächst eine Übersicht über die lateinamerikanische Geschichte allgemein, bevor Eduardo Ramírez Castro dann die persönliche Perspektive auf die Ereignisse der letzten Jahre in Venezuela präsentierte.

Führten der Abbau der demokratischen Prinzipien unter Präsident Maduro, die Repression und vor allem die Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse vor der Corona-Pandemie schon zu Massenemigration, so verschärfte die Pandemie die Situation noch. Hunger, Verfolgung und Hoffnungslosigkeit haben laut UNO Flüchtlingshilfe bis März 2023 7,2 Millionen Venezolaner in die Flucht getrieben, zumeist in lateinamerikanische Nachbarländer allen voran nach Kolumbien.

Herr Ramírez Castro zeigte vor allem auch die katastrophale medizinische Versorgung auf. Es fehle an allem, Medikamente seien nicht verfügbar oder nur für sehr viel Geld zu bekommen, weshalb sich Krankheiten rapide ausbreiteten. Auch die Ernährungslage ist derart schlecht, dass viele Venezolaner hungern und nur in der Emigration einen Ausweg sehen.

Auch wenn die harten Fakten keinen Anlass zu Hoffnung geben, konnte Herr Ramírez Castro uns durch sein Gitarrenspiel positiver gestimmt zurücklassen. Wir hoffen, dass die Landeszentrale für politische Bildung seine Vortragsreisen an Schulen in Baden-Württemberg weiterhin unterstützt und wir ihn im nächsten Schuljahr wieder bei uns am EBG begrüßen dürfen.

Text und Bilder: J. Krehl