Statt eines Schuljahresabschlussgottesdienstes

Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Schulgemeinde,

so ein Schuljahr hat niemand von uns je erlebt. Jetzt ist schon vieles wieder möglich, aber einen Gottesdienst zum Schuljahresende können wir nicht feiern. Dabei hätten wir Religionslehrer*innen euch gerne persönlich etwas mitgegeben – Hoffnung, Kraft, gute Wünsche und Segen für die schulfreie Zeit.

Was Ihr hier und im Schulhaus findet, kann echtes miteinander Feiern, Singen und Beten nicht ersetzen. Aber vielleicht ist das eine oder andere dabei, was Euch anspricht und was Ihr mit in die Ferien nehmen könnt.

Gedanken

In der Homeschooling-Zeit war jeder auf sich allein gestellt. Selten haben wir Lehrer*innen von so vielen gehört, dass sie sich auf die Schule freuen. Gemeinschaftserlebnisse fehlten, Freunde, um Freude und Sorgen zu teilen, fehlten. Die vielen Möglichkeiten für die Freizeit fehlten. Doch es war auch eine kreative Zeit: Für viele Lebensbereiche gab es Ideen, wie man zumindest digital Gemeinschaft und real gegenseitige Hilfe umsetzen kann. Zum Teil hat sich sogar eine weltweite Gemeinschaft gebildet. Das irische Segenslied des World Youth Choir ist so ein Beispiel:

https://www.youtube.com/watch?v=qW-h1EKkKL0

Gemeinschaft ist das, was wir als Menschen und als Schule brauchen: Niemanden hängen lassen, bei denen nachfragen, die sich nicht mehr melden, zusammen das Schuljahr schaffen, zusammen eine gelingende und schöne Schulzeit haben. Gemeinschaft ist auch das, was Jesus uns vorgelebt hat. Er lud vor allem die ein, die in der damaligen Zeit nicht dazugehörten: Zöllner, Sünder, Frauen… Wenn im Neuen Testament von Gemeinschaft die Rede ist, dann ist meistens ein gemeinsames Essen dabei. Das teilen wir mit anderen Religionen: Die großen Feiertage sind mit Mahlzeiten verbunden, bei denen sich die Familie und die Glaubensgemeinschaft versöhnt miteinander treffen.
Das wichtigste christliche Symbol der Gemeinschaft mit Gott ist das Abendmahl. Jesus sagt: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.
Das wünschen wir Dir, dass Du Dich nicht allein fühlst, sondern als Teil einer Gemeinschaft, in der sich Menschen für Dich interessieren.

Gebet

Gott der Liebe, der uns in Händen hält,
ich sage dir, wie es mir geht:….

Gott des Lebens,
berühre mich mit deinem Wort.
Lass mich mit meinen Fähigkeiten die Zeit gestalten.

Gott der Hoffnung,
wir denken an die, die die Schule verlassen – unsere Abiturient*innen, einige Mitschüler*innen, einige Lehrer*innen.
Begleite sie auf ihren weiteren Wegen.

Gott des Friedens,
behüte deine Geschöpfe,
schenke den Entscheidungsträgern einen klugen Geist,
bleibe bei uns und schenke, dass wir zusammenstehen.

Amen.

 

Aktion

Im Foyer und am Aufgang zum Neubau findest Du Plakate mit Segenswünschen. Halte einen Moment inne und nimm die Worte mit auf Deinen Weg.
Im Foyer steht zudem ein Tisch mit Segenskärtchen – nimm gern eins mit, wenn Du magst.

Es liegen Zettel aus – schreibe gern einen Gedanken, einen Wunsch für Dich oder Deine Mitschüler*innen oder ein kurzes Gebet mit deinem eigenen Stift auf und lege den Zettel in den Briefkasten. Die schönsten Gedanken und Wünsche sammeln wir und stellen sie zu dieser Seite auf die Homepage.

Und bis wir uns wiedersehen möge Gott seine schützende Hand über uns halten.

Anita Glunz, Stefanie Schoor, Timo Vogt