Forum Theater

Die ForumTheater-AG ist ein wichtiges Instrument, das, im Rahmen unseres Curriculums zum sozialen Lernen, Bewusstsein für kritische Situationen im Zusammenleben schafft und den Schülern hilft, sinnvolle Handlungsmöglichkeiten gemeinsam zu entwickeln.

Die Methode

Forumtheater ist eine emanzipatorische Theaterformen, die von dem brasilianischen Theaterpädagogen Augusto Boal in den 1970er Jahren entwickelt wurden. Forumtheater ist eine Form des „Theaters der Unterdrückten“. Es wird weltweit als Methode der Bewusstseinsbildung und der Friedensförderung eingesetzt. In Deutschland findet das Forumtheater erst seit 2001 im Rahmen von Anti-Rassismusarbeit und Förderung von Zivilcourage Beachtung.

Wie funktioniert Forumtheater? 

Es handelt sich hier um Mitspieltheater. D.h., in mehreren Szenen werden Situationen präsentiert, in denen die Probleme des Zusammenlebens brennpunktartig aufgezeigt werden. Die Szene endet jeweils mit dem Scheitern einer Person, die versucht, ihre Interessen zu vertreten. Es werden stets klare Rollen zugeschrieben; die des Opfers, des Täters und mögl. Bündnispartnern.
Im Anschluss an die Präsentation des Theaterstückes folgt die Forumphase: Das Publikum wird aufgefordert, Lösungs- und Handlungsvorschläge für den jeweils dargestellten Konflikt auf der Bühne auszuprobieren, indem der Zuschauer den Schauspieler ersetzt. Dadurch entstehen neue Handlungsspielräume, da sich der eingetauschte Zuschauer anders verhält. Diese Mitspielphase fordert die Zuschauer heraus, sich dem Konflikt zu stellen, nicht aufzugeben, sondern nach immer neuen Handlungsalternativen zu suchen. Das Publikum erfährt die möglichen Wirkungen der jeweils vorgestellten Idee und neue Ideen werden geboren, oder neue Sichtweisen tun sich auf. Am Ende haben die Zuschauer ein ganzes Spektrum an Handlungsmöglichkeiten gesehen und ausprobiert.

Zusammenarbeit mit dem AK SOLE  (Arbeitskreis soziales Lernen)
  • Schritt 1
    Die Theater-AG erarbeitet ein Theaterstück zum Thema „Soziales Miteinander“. Im Frühjahr erfolgen Aufführungen für die Schulgemeinschaft.
  • Schritt 2 
    Die FORUM THEATER-Gruppe greift eine prägnante Szene aus dem Theaterstück auf und spielt diese vor der Gruppe Betroffener vor. Damit werden die SchülerInnen an das Thema heran geführt und für kritische Situationen  sensibilisiert.
  • Schritt 3 
    Schüler aus der Klasse werden in die Theater-Gruppe integriert und erarbeiten die Szene gemeinsam.
  • Schritt 4 
    Vor der restlichen Klasse wird die Szene vorgestellt. Die Schüler entwickeln alternative Handlungsmöglichkeiten. (Schüler übernehmen nach einem Stopp-Signal die Rolle des Opfers)
  • Schritt 5 
    Die Theater-Gruppe zieht sich zurück. Im Abschluss wird im Gespräch der Fall aufgearbeitet, mit SOLE-Team, SAM-Lehrern, Beratungslehrern und in schwerwiegenden Fällen mit der Schulsozialarbeiterin.

Mit dem Forumtheaterstück „Allein unter Mitschülern“ stellen wir die Frage:

Wie kann Integration von einzelnen Schülern konkret und gemeinsam gestaltet werden?

Wie kann den verschiedenen Ausprägungen von Ausgrenzung in der Klassengemeinschaft begegnet werden? Wie können Jugendliche, die sich nur mit Mühe täglich in ihre Klasse begeben, sich orientieren und einen Weg finden, der für sie akzeptabel oder gar gut begehbar ist?

Die Antworten entwickelt das Publikum im Forumtheater.