Fotos: Andrea Bilek, Frida Löffler und Natalia Syrotynska

Ukrainische Schülerinnen und Schüler verbrachten zehn Tage am Eugen-Bolz-Gymnasium

Ein großes Dankeschön für jede Form der Unterstützung und ein kleiner Blick zurück auf das, was war

Fast ein Jahr Krieg in der Ukraine und noch immer kein Ende in Sicht. Überall Fassungslosigkeit, Sprachlosigkeit und Erstarrung verbunden mit dem tiefen inneren Wunsch, Solidarität zu bekunden sowie aktive Hilfe zu leisten, um die Not der Menschen zu lindern.
Es war klar, dass wir Teil dieser großen Gemeinschaft der Helfenden sein und unserer befreundeten Schule in Lviv in irgendeiner Form zur Seite stehen wollten. So kam es dank vieler Menschen, die uns in unserem Anliegen unterstützt haben, dazu, dass 30 Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Natalia Syrotynska (stellvertretende Schulleiterin), Natalia Shtoiko und Oksana Yankiv im Rahmen des Projekts „Atempause“ in der Adventszeit für zehn Tage nach Rottenburg kommen konnten.

Das alles wäre ohne Hilfe nicht möglich gewesen. Heute wollen wir von Herzen all jenen danken, die mit uns ins Boot gestiegen sind:

  • allen voran den Familien, die die Jugendlichen aufgenommen und ihnen so viel geboten haben,
  • den Institutionen und Personen, die uns finanziell unterstützt haben: dem Kultusministerium, dem Regierungspräsidium Tübingen, der Stadt Rottenburg, der Bürgerstiftung Rottenburg, der Diözese Rottenburg-Stuttgart sowie Familie Dr. Berl,
  • allen, die sich für Aktionen zur Verfügung gestellt haben: der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg, dem Kino Waldhorn wie auch dem Förderverein der Stadtbücherei Rottenburg,
  • den ukrainischen Übersetzerinnen und Übersetzern,
  • Andrea Bilek sowie Frida Löffler, die die Organisation für das EBG federführend übernommen haben, sowie einzelnen Personen in und um unsere Schule.

Man kann es eigentlich nur mit Goethe formulieren: „Leider läßt sich eine wahrhafte Dankbarkeit mit Worten nicht ausdrücken […]“.
Deshalb wollen wir an dieser Stelle einfach einen kleinen Einblick in das geben, wofür wir so dankbar sind:
Als am Sonntagabend (27.11.) nach großer Verspätung der Bus aus der Ukraine endlich an unserer Schule ankam, waren alle überaus glücklich und erleichtert über die gesunde Ankunft unserer Freundinnen und Freunde aus Lviv. Nach einer kurzen Begrüßung durch unseren Schulleiter Herrn Greis bei Tee und Brezeln wurden die Jugendlichen ihren Familien übergeben.
Bevor es am nächsten Morgen in den Unterricht ging, empfing unsere Schulgemeinschaft die Gäste im Foyer. Das erste große Highlight gab es bereits am Nachmittag: Die ukrainischen Schülerinnen und Schüler waren von der Hochschule für Forstwirtschaft eingeladen worden, wo sie die wildbiologische Sammlung besuchten, Tischtennis spielten und mit Stockbrot am Lagerfeuer den Ausflug ausklingen ließen.
Am Tag darauf standen Unterricht, ein Stadtrundgang sowie eine Führung in der Stadtbibliothek auf dem Programm. Abends kamen unsere Gäste mit den deutschen Gastfamilien in der Mediothek unserer Schule zum großen Begegnungsabend mit Vorführungen, Präsentationen, guten Gesprächen und Spielen zusammen.
Nach dem Unterricht am Mittwoch und Donnerstag konnten die Jugendlichen an der EBG-Liga (Tischtennis, Fußball, Volleyball) teilnehmen, das Sportangebot in der Halle (Parcours, Tanz, Turnen, Hockey) annehmen oder sich künstlerisch betätigen.
Am Freitag wurde in der Schule gemeinsam mit allen eine leckere Gemüsesuppe gekocht, bevor es zum Fußballturnier, in die Paul-Horn-Arena zum Volleyball oder zum Theaterspielen ging.
Die Abende und das Wochenende gehörten den Gastfamilien. Am Montag erzählten die Schülerinnen und Schülern von ihren Ausflügen ins Badkap, auf den Weihnachtsmarkt, auf die Burg Hohenzollern, berichteten vom Plätzchenbacken usw.
Nachdem am Montag der Unterricht zu Ende war, lud Elmar Bux die Gruppe zum Animationsfilm „Sing two“ ins Kino Waldhorn ein. Die Jugendlichen hatten nicht nur Freude an dem Film, sondern genossen auch das Ambiente dieses besonderen Kinos.
Am Abend durfte die Gruppe zur Waldweihnacht des Bibelkreises der Forsthochschule kommen, einem Stationenspaziergang zur Dünnbachhütte (Anspiel, Posaunenchor, Bläsergruppe).
Am Nikolaustag besuchten unsere Gäste noch einmal den Unterricht, verbrachten den Nachmittag in den Gastfamilien und trafen sich am Abend zum gemeinsamen Abschiedsessen in der Schule. Alle erhielten von Familie Metzger die Collage „Fremde werden Freunde“ als Erinnerung an diese wichtige Auszeit.
Der Abschied war mehr als bewegend. Der Bus war schon längst weg, als die Gastfamilien sich traurig auf den Heimweg machten.

Eines ist sicher: Aus Fremden sind wahrlich Freunde geworden!

Leider gibt es einen Wermutstropfen: Der angedachte erneute Besuch im März wird leider nicht stattfinden können.

Ein großes Gemeinschaftsprojekt, eine gute Mischung aus Sport, Spiel, Lernen und Auszeit vom Krieg, das nur gemeinsam zu stemmen war!

DANKE AN ALLE, DIE DIESE ATEMPAUSE ERMÖGLICHT HABEN!