Ein „kurtweilliger Abend“ am EBG

Regina Greis und Klaus Hügl begeisterten mit ihrem Kurt-Weill-Abend

Leuchtende Künstleraugen, ein kulturhungriges und begeistertes Auditorium sowie eine glückliche Organisatorin – so lässt sich die Atmosphäre bei der ersten Kulturveranstaltung an unserer Schule seit März 2020 zusammenfassen.

Und es war natürlich nicht nur die Atmosphäre, die den Abend in der Aula ausmachte, sondern allem voran die hohe Qualität des biographischen Konzerts „Einfach Weill!“ der Sängerin Regina Greis und ihres künstlerischen Partners Klaus Hügl.

Dass die mehr als außergewöhnliche Biographie Kurt Weills abendfüllend ist, wusste wahrscheinlich jeder im Publikum, doch dies sowohl musikalisch, schauspielerisch als auch sprachlich derart auf den Punkt zu bringen, war einzigartig.

Die Opernsängerin Regina Greis und der Pianist Klaus Hügl sangen und parlierten über das illustre Leben des jüdischen Komponisten Kurt Weill und führten das Auditorium durch sein Leben in Berlin, Paris sowie den USA (Broadway und Hollywood), zeichneten seinen Weg mit Bertolt Brecht nach und seine Jahre mit seiner „immer-mal-wieder-Ehefrau“, der Sängerin Lotte Lenja.

Regina Greis bestach mit ihrer wandelbaren Stimme, die in der Höhe kristallklar ist und in der Mittellage satt klingt, mit der sie die unterschiedlichen Stimmungen der deutschen Lieder wie „Nanas Lied“ oder „Zu Potsdam unter den Eichen“, französischen Chansons wie „Je ne t´aime pas“ oder „Complaint de la Seine“ sowie englischen Songs wie „Song of Ruth“ oder „Barbara´s Song“ (Dreigroschenoper) zum Ausdruck brachte. Ihre schwungvollen Moderationen zwischen den einzelnen Liedern ließen tiefe Einblicke in das Leben des Komponisten zu.

Der Pianist Klaus Hügel brillierte am Flügel und brachte Weills Melodien, die ebenso einfach wie originell sind, bestens zur Geltung.

Die gelungene Interaktion zwischen den beiden Künstlern – ob musikalisch oder in gespielten Szenen – stellte das Tüpfelchen auf dem I dar.

Ein lang anhaltender Applaus war den Künstlern nach diesem Auftritt sicher. Susanne Moll, die das Konzert dankenswerterweise organisiert hatte, zeigte sich zufrieden mit der ersten Veranstaltung seit eineinhalb Jahren. Es sei wohltuend, dass kulturelle Veranstaltungen an Schulen wieder möglich seien. Das Kurt-Weill-Projekt war durch ein Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert worden.